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Das Gebet (As-Salah)

„… Das Gebet ist eine für die Gläubigen zu bestimmten Zeiten festgelegte Vorschrift.“

Qur’an 4:103

Salah (arabisch ‏ صلاة‎) ist das Gebet und die oberste Pflicht (fard) für alle volljährigen Muslime. Es ist das tägliche Ritualgebet in Richtung Makkah (Standort der Kaa’ba), der Qibla, das zu festgelegten Zeiten fünfmal am Tag zu verrichten ist.

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Die fünf Gebetszeiten sind Fajr (das Gebet vor dem Sonnenaufgang),Dhuhr (Mittagsgebet), Assr (Nachmittagsgebet), Maghrib (das Gebetnach dem Sonnenuntergang) und Ishaa (Einbruch der Nacht, bis zum Morgengrauen).

Die Zeiten des Gebets sind folgendermaßen bemessen:

Morgen 2 Rak’at (Fajr): Dieses Gebet wird in der Zeit zwischen dem Beginn der Morgendämmerung und dem Sonnenaufgang verrichtet.

Mittag 4 Rak’at (Dhuhr): Dieses Gebet wird in der Zeit zwischen dem Höchststand der Sonne und dem Beginn des Nachmittagsgebets verrichtet.

Nachmittag 4 Rak’at (Asr): Dieses Gebet wird in der Zeit zwischen Mittag und Abend, etwa im letzten Drittel verrichtet.

Abend 3 Rak’at (Maghrib): Dieses Gebet wird zwischen dem Sonnenuntergang und dem Ende der Dämmerung verrichtet.

Nacht 4 Rak’at (Ishaa): Dieses Gebet wird nach dem Ende der Dämmerung verrichtet, von Einbruch der Dunkelheit bis vor Beginn der Morgendämmerung.

Es ist nicht statthaft, Gebete zu den drei folgenden Zeiten zu verrichten:

– während des Sonnenaufgangs
– während des Sonnenuntergangs
– während die Sonne am höchsten Punkt im Himmel steht

Der Qibla – Gebetsrichtung

„… Richte dein Antlitz beim Gebet in Richtung der Heiligen Moschee in Mekka!“

Qur’an 2:144

Der Glaube

Der Glaube

„Sprich: „Er ist Allah, der Einzige. Allah, der allein Anzuflehende. Weder zeugt Er, noch ist Er gezeugt worden. Ihm gleicht niemand.“

Qur’an 112:1-4

Das wichtige Konzept des Islam und die Quelle aller seiner anderen Prinzipien und Verfahrensweisen ist die Einheit Gottes (Tauhid). Der Islam stellt Monotheismus in reinster Form dar.

Der Islam lehrt, dass es einen grundsätzlichen Unterschied gibt zwischen Allah, dem Schöpfer, und dem, was Er geschaffen hat. Der Himmel, der Mond, die Sterne, die Harmonie und Vollkommenheit in der Natur, die Anmut und Schönheit des menschlichen Körpers und die Vortrefflichkeit des menschlichen Geistes, der Wechsel zwischen Tag und Nacht, der Wandel der Jahreszeiten, das Geheimnis des Lebens und des Todes – all diese Dinge deuten auf etwas hin, das größer ist als sie selber.

Für den Glaubenden sind dies alles Zeichen (Ayaat) Allahs. Doch lehrt der Islam, dass Allah mit nichts von dem, was Er erschaffen hat, gleichgesetzt werden darf. Er ist ALLMÄCHTIG, ALLWISSEND; Er steht über jeglicher Unvollkommenheit, vielmehr ist Er die Verkörperung aller Vollkommenheit. Aber Er ist keinesfalls Substanz in irgendeiner Form oder irgendwie dem ähnlich, was Er erschaffen hat, obwohl Er andererseits kein ferner und weit entrückter Gott ist oder ein Ideal, dem man sich nicht nähern kann. Er ist ALLGÜTIG, und ALLMITLEIDSVOLL.

Der Islam lehrt, dass Allah immer da ist. Er wurde nie gezeugt und hat auch Seinerseits weder Sohn noch Tochter gezeugt. Der Islam weist das Konzept einer Inkarnation Gottes, das im Hinduismus, Christentum und in anderen Religionen zu finden ist, energisch  zurück, weil er davon ausgeht, dass das Konzept der Inkarnation dem Konzept Gottes Schranken auferlegt und die Überzeugung des Gläubigen, dass Gott dynamische Existenz besitzt, zerstört.

Der Qur’an bezeichnet Allah (t) als vollkommen und ständig wirkend (siehe Sure 2.255 im Qur’an). Der Islam lehnt die Auffassung, dass Jesus, Friede sei mit ihm, Sohn Gottes gewesen sei, entschieden ab. Vielmehr wird er als einer von Allahs großen Gesandten und Propheten der Kinder Israels geehrt und geachtet. Ebenso lehnt der Islam das Konzept der Dreieinigkeit ab, weil er es als im Widerspruch zum reinen Monotheismus stehend betrachtet. Und er weist die Argumentation einiger Christen zurück, dass Gott selbst die Gestalt von Jesus, Friede sei mit ihm, angenommen habe, damit die Menschen Ihn, Gott, erkennen könnten, sowie die Behauptung, dass Jesus, Friede sei mit ihm, für die Sünden der Menschheit am Kreuz gestorben sei. Zum einen kann nach islamischer Auffassung der Mensch Allah (t) sehr wohl erkennen und sich Ihm nahe fühlen, indem er in vorgeschriebener  Weise betet, fastet, Zakat gibt, die Pilgerfahrt unternimmt und gute Taten vollbringt. Gerade durch das Praktizieren des Islam soll die Seele des Gläubigen geläutert und er näher zu Allah (t) hingeführt werden. Und zum anderen kann nach islamischer Lehre niemand die Bürde eines anderen Menschen tragen oder dessen Verantwortung. Allah (t) weiß sehr wohl um unsere menschlichen Schwächen und unsere Unvollkommenheit. Er verdammt uns keineswegs dafür, dass wir unvollkommen erschaffen wurden; vielmehr leitet Er uns zur Selbstvervollkommnung an, verzeiht uns und lässt uns Seine Barmherzigkeit zuteil werden, wenn wir irregehen und Ihn dann aufrichtig um Verzeihung bitten.

Die Muslime glauben an den göttlichen Ursprung des Alten und Neuen Testaments, wobei sie allerdings die historische Einheit einiger Teile des Alten und Neuen Testaments bezweifeln. Sie nehmen an, dass diese keine genaue Wiedergabe dessen darstellen, was Allah (t) ursprünglich offenbart hat. Die Muslime glauben an die Engel Allahs und an Seine Propheten, Friede sei mit ihnen. Sie glauben an die Wiederauferstehung der Toten am Jüngsten Tag; sie glauben an den Tag des Gerichts und an das Ewige Leben im Paradies oder in der Hölle.

Obwohl die Muslime glauben, dass Allah (t) ALLMÄCHTIG ist und dass Ihm die gesamte Schöpfung absolut untertan ist, glauben sie gleichzeitig, dass Allah (t) den Menschen mit freiem Willen und der Fähigkeit, entsprechend zu wählen und zu handeln erschaffen hat, und dass Allah (t) in vollkommener Gerechtigkeit den Menschen moralisch verantwortlich macht für das, was er zu seinen Lebzeiten tut. Es ist falsch zu behaupten, dass der Islam seine Anhänger lehrt, sich unterwürfig und tatenlos in das zu ergeben, was immer ihr Schicksal oder ihre Bestimmung sein mag. Vielmehr  fordert der Islam die Gläubigen dazu heraus, gegen Unrecht und Unterwürfigkeit anzukämpfen und sich mit allen Kräften für die Aufrechterhaltung von Recht und Gerechtigkeit einzusetzen.

 

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Die Kaa’ba

Die Kaa’ba

Viele Menschen gehen davon aus, dass Muslime die Kaaba in Makkah anbeten. Das ist eines der größten Missverständnisse überhaupt.

Kaa’ba bedeutet „Kubus“ bzw. „Würfel“ und ist das zentrale Heiligtum des Islam. Die Kaa’ba ist das Haus Gottes [Baytullah], zu dem Er alle seine Gäste einlädt. Die Kaa’ba markiert dieGebetsrichtung [Qibla] und ist Zentrum der Riten der Pilgerfahrt [Hajj]. Sie befindet sich im Innenhof der Geweihten Moschee [Masjid-ul-Haram] in Makkah.

Die Kaa’ba ist der Ort, auf den sich 1,570,000,000+ (1.57+ Milliarden) geschätzte Muslime auf der ganzen Welt jeden Tag ausrichten, wenn sie beten

Im Islam gilt die Kaaba als erstes Gotteshaus, das erstmalig vom ersten Menschen und Propheten Adam (a.s) erbaut wurde.

„Das erste Gotteshaus, das für die Menschen gebaut worden ist, ist das zu Makkah. Gesegnet und eine Rechtleitung für die ganze Welt ist es. “

Qur’an 3:96

Es geriet jedoch in Vergessenheit und verkam zu einer Ruine. Abraham (a.s) und sein Sohn Ismael (a.s) wurden durch göttliche Offenbarung [wahy] zu der Stätte geführt und bauten sie erneut auf. Besondere Bedeutung erlangte der Bau dadurch, dass Abraham (a.s) auch der Stammvater der großen Propheten der Juden und Christen ist.

Ibrahim im Islam

Ibrahim (a.s) im Islam

Ibrahim (arabisch ‏إبراهيم‎, Ibrāhīm, Abraham)

Noch bevor die monotheistischen Religionen des Judentums, Christentums und Islam zu den Menschen gekommen waren, erkennt Ibrahim (a.s.), dass es nur einen einzigen Gott geben kann. Zu seiner Nachkommschaft gehören die Juden (über seinen Sohn Ishaq (Isaak a.s.) und die Araber (über seinen Sohn Ismail (Ismael, a.s.), so dass er der Stammvater aller drei monotheistischen Religionen ist. Er selbst stammte aus einem Volk, das Götzen anbetete, die sie selbst herstellten. Niemand vermittelte ihm die Botschaft des einen und einzigen Gottes, so dass er allein auf Gottes Rechtleitung und auf seinen Verstand angewiesen war.

Ibrahims (a.s) Gotteserkenntnis

Und als Ibrahim zu seinem Vater Azar sagte: „Nimmst du Götzen zu Göttern? Ich sehe dich und dein Volk in einem offenbaren Irrtum“, da zeigten Wir Ibrahim das Reich der Himmel und der Erde, auf dass er zu den Festen im Glauben zählen möge. Als ihn nun die Nacht überschattete, da erblickte er einen Stern. Er sagte: „Das ist mein Herr.“ Doch da er unterging, sagte er: „Ich liebe nicht die Untergehenden.“ Als er den Mond sah, wie er sein Licht ausbreitete, da sagte er: „Das ist mein Herr.“ Doch da er unterging, sagte er: Wenn mein Herr mich nicht rechtleitet, werde ich gewiß unter den Verirrten sein.“ Als er die Sonne sah, wie sie ihr Licht ausbreitete, da sagte er: „Das ist mein Herr, das ist noch größer.“ Da sie aber unterging, sagte er: „O mein Volk, ich habe nichts mit dem zu tun, was ihr (Allah) zur Seite stellt. Seht, ich habe mein Angesicht in Aufrichtigkeit zu Dem gewandt, Der die Himmel und die Erde schuf, und ich gehöre nicht zu den Götzendienern. (Qur’an 6 : 74-79)

Abgestoßen von der Praxis seines Volkes, menschengemachte Götzenbilder als Götter zu verehren, wendet sich Ibrahim (a.s.) zunächst den beeindruckenden Erscheinungen der Natur zu: Den Sternen, dem Mond und schließlich der Sonne, deren Erscheinung und Licht ihn vermuten lassen, dass sie verehrungswürdig seien. Da er jedoch die Beobachtung macht, dass sie alle untergehen müssen, und ihr Licht nur von beschränkter Dauer ist, wendet er sich schließlich Dem zu, der Sterne, Mond und Sonne erschaffen hat. Er findet zum Glauben durch die Beobachtung der Natur – der Schöpfung Gottes, die auf ihren Schöpfer hinweist.

Die Auseinandersetzung mit seinem Volk

Bei dieser Erkenntnis bleibt Ibrahim (a.s.) nicht stehen, sondern er beginnt, danach zu handeln. Dies führt zu einer schweren Auseinandersetzung mit seinen eigenen Leuten, insbesondere mit seinem Vater. In der oben zitierten Stelle geht es weiter:

Und sein Volk stritt mit ihm. Da sagte er: „Streitet ihr mit mir über Allah, da er mich schon rechtgeleitet hat? Und ich fürchte nicht das, was ihr Ihm zur Seite stellt, sondern nur das, was mein Herr will. Mein Herr umfaßt alle Dinge mit Wissen. Wollt ihr euch denn nicht ermahnen lassen.“ (Qur’an 6:80)

Die Erkenntnis Gottes hat für ihn zur Konsequenz, seiner Umwelt gegenüber Zeugnis abzulegen, und er versucht, auch seinem Volk diese Erkenntnis zu vermitteln. Dabei geht er ebenso kompromisslos wie einfallsreich vor:

Als er zu seinem Vater und zu seinem Volke sagte: „Was sind das für Bildwerke, denen ihr so ergeben seid?“ sagten sie: „Wir fanden, dass unsere Väter stets diese verehrten.“ Er sagte: „Wahrlich, ihr selbst wie auch eure Väter seid im deutlichen Irrtum gewesen.“ Sie sagten: „Bringst du uns die Wahrheit, oder gehörst du zu denen, die einen Scherz (mit uns) treiben? Er sagte: „Nein, euer Herr ist der Herr der Himmel und der Erde, Der sie erschuf; und ich bin einer, der dies bezeugt. Und, bei Allah, ich will gewiß gegen eure Götzen vefahren, nachdem ihr kehrt gemacht habt und weggeggangen seid. “ Alsdann schlug er sie in Stücke – mit Ausnahme des größten von ihnen -, damit sie sich an ihn wenden könnten. Sie sagten: „Wer hat unseren Göttern dies angetan? Er muß wahrlich ein Frevler sein.“ Sie sagten: „Wir hörten einen jungen Mann von ihnen reden; Ibrahim heißt er.“ Sie sagten: „So bringt ihn vor die Augen der Menschen, damit sie das bezeugen“ Sie sagten: „Bist du es gewesen, der unseren Göttern dies angetan hat, o Ibrahim?“ Er sagte: „Nein, dieser da, der größte von ihnen, hat es getan. Fragt sie doch, wenn sie reden können.“ Da wandten sie sich einander zu und sagten: „Wir selber sind wahrhaftig im Unrecht.“ Dann wurden sie rückfällig: „Du weißt recht wohl, dass diese nicht reden können.“ Er sagte: „Verehrt ihr denn statt Allah das, was euch weder den geringsten Nutzen bringen noch euch schaden kann? Wollt ihr denn nicht begreifen?“ (Qur’an 21:52-67)

Durch die Zerstörung der Götzenbilder führt er seinem Volk deren Nutzlosigkeit unwiderlegbar vor Augen. Derart mit der Macht- und Hilflosigkeit ihrer Götter konfrontiert, müssen die Zeitgenossen Ibrahims (a.s.) einsehen, dass sie im Irrtum sind. Der Moment der Besinnung hält jedoch nicht lange an, und schnell reagieren sie mit Repressionen:

Sie sagten: „Verbrennt ihn und helft euren Göttern, wenn ihr etwas tun wollt.“ (Jedoch) Wir sprachen: „O Feuer, sei kalt und Frieden über Ibrahim.“ (Qur’an 21:68,69)

Dass diese Provokation sehr gefährlich werden konnte, mußte Ibrahim (a.s.) bewußt gewesen sein. Er war jedoch bereit, für die Bezeugung seines Glaubens ein großes Risiko auf sich zu nehmen. Sein Volk wollte ihn für diese Tat verbrennen, und warf ihn auch tatsächlich ins Feuer, Gott ließ jedoch das Feuer ihm nichts anhaben.

Die Trennung

Die Erkenntnis, dass er sein Volk nicht von ihrer Götzenanbetung abbringen kann, führt schließlich zur Trennung zwischen Ibrahim (a.s.) und seinem Volk. Diese Trennung vollzieht sich in einem Dialog mit dem Vater:

Er sagte: „Wendest du dich von meinen Göttern ab, o Ibrahim? Wenn du nicht aufhörst, so werde ich dich wahrlich steinigen. Verlaß mich für lange Zeit.“ Er (Ibrahim) sagte: „Friede sei auf dir! Ich will bei meinem Herrn um Vergebung für dich bitten; denn Er ist gnädig gegen mich. Und ich werde mich von euch und von dem, was ihr statt Allah anruft, fernhalten; und ich will zu meinem Herrn beten; ich werde durch das Gebet zu meinem Herrn bestimmt nicht unglücklich sein.“ (Qur’an 19:46-48)

Für diese konsequente Abwendung von der Götzenanbetung wird Ibrahim (a.s.) von Gott belohnt: Als er sich nun von ihnen und von dem, was sie statt Allah verehrten, getrennt hatte, da bescherten Wir ihm Ishaq und Jaqub und machten beide zu Propheten. (19:49)

Ibrahim (a.s) ist Monotheist

Noch bevor Judentum, Christentum und Islam entstanden waren, hat Ibrahim (a.s.) zum reinen monotheistischen Glauben gefunden. Im Qur’an wird deshalb auch der Ausdruck „Glaube Ibrahims“ für den Monotheismus verwendet:

Und wer verschmäht den Glauben Ibrahims, außer dem, der sich selbst zum Toren macht? Denn wir hatten ihn bereits im Diesseits auserwählt, und im Jenseits wird er gewiß unter den Rechtschaffenen sein. Als sein Herr zu ihm sagte: „Sei (mir) ergeben!“ sagte er: „Ich habe mich dem Herrn der Welten ergeben.“ (Qur’an 2: 130,131)
Ibrahim wird im Qur’an als hanif bezeichnet, was mit „Rechtgläubiger“ übersetzt wird. Er war weder Jude noch Christ, noch Muslim in dem Sinne, dass er ein Anhänger Muhammads (s.a.w.) war.

Alle diese Religionsgemeinschaften sind erst nach ihm entstanden, weshalb auch keine Ibrahim (a.s.) für sich alleine in Anspruch nehmen kann. Er ist allerdings Muslim im Wortsinn, da er einer ist, der sich Gott ergeben hat, denn Islam bedeutet Ergebung (in den Willen Gottes).

Ibrahim war weder Jude noch Christ; vielmehr war er ein Rechtgläubiger (hanif), ein Ergebener (muslim), und keiner von denen, die (Allah) Gefährten beigesellen. Wahrlich, die Menschen, die Ibrahim am nächsten stehen, sind jene, die ihm folgen, und dieser Prophet (Muhammad) und die Gläubigen. Und Allah ist der Beschützer der Gläubigen. (Qur’an 3:67,68)

„Jene, die ihm folgen“ bezieht sich auf alle, die dem Glauben Ibrahims, dem reinen Monotheismus angehören.

Und wer hat eine schönere Religion als jener, der sich Allah ergibt und dabei Güte übt und dem Glauben Ibrahims folgt, des Aufrechten? Und Allah hat sich Ibrahim zum innigen Freund genommen. (Qur’an 4:125)

Ibrahims (a.s) Opferbereitschaft

Die bekannte Geschichte von der Bereitschaft Ibrahims (a.s.), seinen eigenen Sohn zu opfern, wird im Qur’an so erzählt:

Dann gaben Wir ihm die Botschaft von einem sanftmütigem Sohn. Als er alt genug war, um mit ihm zu arbeiten, sagte er: „O mein Sohn, ich sehe im Traum, dass ich dich schlachte. Nun schau, was meinst du dazu?“ Er sagte: „O mein Vater, tu, wie dir befohlen wird; du sollst mich – so Allah will – unter den Geduldigen finden.“ Als sich beide (Allahs Willen) ergeben hatten und er ihn mit der Stirn auf den Boden hingelegt hatte, da riefen Wir ihm zu: „O Abraham, du hast bereits das Traumgesicht erfüllt. “ So belohnen Wir die, die Gutes tun. Wahrlich, das ist offenkundig eine schwere Prüfung. Und wir lösten ihn durch ein Schlachttier aus. Und wir bewahrten seinen Namen unter den künftigen Geschlechtern. Friede sei auf Ibrahim! Er gehört zu unseren gläubigen Dienern. (Qur’an 37:101-111)

Da Ishaq (Isaak, a.s.) erst in dem drauffolgenden Vers erwähnt wird, geht die Mehrheit der muslimischen Gelehrten im Gegensatz zu der Auffassung der Bibel davon aus, dass es sich bei dem zu opfernden Sohn um Ismail (Ismael, a.s.) gehandelt haben muß. Für die Aussage der Geschichte ist dieser Streit jedoch letztlich nicht von großer Bedeutung: Ibrahim (a.s.) ist bereit, für Gott das wertvollste was er hat, seinen eigenen Sohn, zu opfern. Dies ist, wie der Qur’an sagt „offenkundig eine schwere Prüfung“, die Ibrahim (a.s.) besteht. Diese uneingeschränkte Opferbereitschaft ist eine der herausragendsten Eigenschaften Ibrahims (a.s.). Erwähnenswert ist aber auch, dass nicht nur Ibrahim (a.s.) bereit ist, seinen Sohn zu opfern, sondern auch der Sohn (a.s.) sich einverstanden erklärt, geopfert zu werden. An die Opferbereitschaft dieser beiden erinnert noch heute das Opferfest (Eid-ul-Adha) zum Ende der alljährlichen Pilgerfahrt.

Das abrahamitische Erbe des Islam

Ibrahim (a.s.) hat noch eine weitere wichtige Bedeutung für den Islam: Er hat zusammen mit Ismail (a.s.) das Haus in Mekka, die Kaaba, erbaut und die Riten der Pilgerfahrt gestiftet.

Dieses Haus ist bis in die Zeit des Propheten Muhammad (s.a.w.) bestehen geblieben, die Riten und der Sinn der Pilgerfahrt gerieten jedoch in Vergessenheit, und wurden durch die polytheistischen Traditionen der arabischen Völker völlig verschüttet.

Muhammad (s.a.w.) reinigte die Kaaba nach dem Wiedereinzug in Mekka von den Götzenbildern und setzte die Riten der Pilgerfart wieder ein, er ist jedoch nicht der Begründer dieser Riten, denn diese gehen auf Ibrahim (a.s.) zurück.

Und als wir das Haus zu einem Ort des Wiederkommens für die Menschen gemacht haben, und einem Ort der Sicherheit, – und nehmt euch die Stätte Ibrahims als Gebetsplatz – und wir haben mit Ibrahim und Ismail die Abmachung getroffen, dass sie Mein Haus reinhalten für die Umschreitenden und die sich Aufhaltenden und die sich Beugenden, Niederwerfenden. (Qur’an 2:125)

Beim Bau der Kaaba beten Ibrahim (a.s.) und Ismail (a.s.) für ihre Nachkommen und bitten Gott um ihre Rechtleitung:

Und als Ibrahim die Grundmauern von dem Haus aufbaute, und Ismail: „Unser Herr, nimm es von uns an; denn wahrlich, Du bist der Hörende, der Wissende. Und, unser Herr, mach uns Dir ergeben und aus unserer Nachkommenschaft eine Gemeinde, die Dir ergeben ist. Und zeige uns unsere Opferbräuche, und wende Dich vergebend zu uns, Du – Du bist ja der Vergebende, der Barmherzige. Unser Herr, und schicke unter sie einen Gesandten von ihnen, der ihnen Deine Zeichen verließt und sie die Schrift lehrt und die Weisheit und sie rein macht, Du – Du bist ja der Mächtige, der Weise.“ (Qur’an 2:127-129)

Die Bitte um den Gesandten, der Ibrahims Nachkommen die Zeichen Gottes verlesen soll, ist aus der Sicht der Muslime schließlich durch Muhammad (s.a.w.), einem Gesandten aus den Nachkommen Ibrahims (a.s.) und Ismails (a.s.) erfüllt worden.

Jesus im Islam

Jesus (a.s) im Islam

Jesus (arabisch: عيسى; `Īsā)
Isa ibn Maryam
 – arabisch ‏عيسى بن مريم‎, ʿĪsā b. Maryam ‚Jesus Sohn der Maria‘

Die Mutter von Jesus (a.s) heißt Maria (r.a) (arb. Maryam) die Frau Imrans. Maria’s (r.a) Mutter hatte vor der Geburt ihres Kindes Gottes ein Gelöbnis gegeben: „Wenn ich ein Kind erhalte, so will ich ihm den Tempel anvertrauen.“ Allah nahm Maryam huldreich im Tempel auf. Obwohl es nicht üblich ist, das Frauen im Tempel dienen und wohnen.

„Jesus, Marias Sohn, gaben Wir leuchtende Beweise und bestimmten den heiligen Geist ihm beizustehen.“

Qur’an 2:87

Die Geburt Jesus (a.s)*

Qur’an – Surah Maryam 19

und berichte im Buch über Maria. Als sie sich von ihren Angehörigen an einen östlichen Ort zurückzog. Und sich von ihnen absonderte, das sandten Wir Unseren Geist* zu ihr, und er erschien ihr wie ein vollkommener Mann. Sie sprach: Ich suche Zuflucht vor dir beim Erbarmer! Wenn du gottesfürchtig bist, (lass ab). Er sprach: ich bin nur ein Bote deines Herrn, um dir einen lauteren Sohn zu bescheren. Sie sprach: Wie soll ich einen Sohn bekommen, wo mich kein Mann berührt hat und ich keine Dirne bin? Er sprach: So sei es! Dein Herr hat gesagt: Das ist Mir ein leichtes! Und Wir wollen ihn zu einem Zeichen für die Menschen machen und zu einer Barmherzigkeit von Uns. Und das ist eine beschlossene Sache. 

und sie war schwanger mit ihm und zog sich mit ihm an einen abgelegenen Ort zurück, und die Wehen überkamen sie am Stamm einer Palme. Sie sagte: O wäre ich doch zuvor gestorben und vergessen und verschollen. Da rief es von unter ihr: Sei nicht verzweifelt., dein Herr hat bereits unter dir einen Bach geschaffen, und schüttele den Palmenstamm zu dir, so lässt sie frische Datteln über dich fallen. Also iß und trink und sei zuversichtlich, und wenn du einen Menschen siehst, sage: ich habe dem Allbarmherzigen Fasten gelobt und spreche deshalb heute zu niemandem.

und sie brachte ihn zu ihren Leuten, ihn mit sich tragend. Sie sprachen: O Maria! Fürwahr, du hast etwas Unerhörtes getan! O Schwester Aarons! Dein Vater war kein Bösewicht und deine Mutter keine Dirne! Da verwies sie auf ihn. Sie sagten: Wie sollen wir mit ihm, einem kleinen Kind in der Wiege reden? Er (Jesus) sprach: Seht, ich bin Allahs Diener. ER hat mir das Buch gegeben und mich zum Propheten gemacht. Und ER machte mich gesegnet, wo immer ich bin, und befahl mir Gebet und Almosen, so lange ich lebe. Und liebe zu meiner Mutter. Und ER hat mich weder gewalttätig noch unheilvoll gemacht. 

Was hat der Prophet Muhammad (s.a.w) über Jesus (a.s.) gesagt?

Muhammad (s.a.w) war ein Nachfolger Jesu und bezeichnete ihn als „seinen Bruder“. Als er mit Christen über Jesus (a.s.)* sprach, betonte er stets den Sachverhalt, dass Jesus (a.s.) nicht Gott oder Gottes Sohn ist.

Der Prophet Muhammad (s.a.w) berichtete, dass er in einem Traum Jesus gesehen habe und beschreibt ihn wie folgt: „Als ich nachts bei der Kaaba schlief, sah ich im Traum einen Mann mit lohfarbener Haut, so schön, wie man einen Mann mit lohfarbener Haut sehen kann. Sein gelocktes Haar fiel bis zwischen seine Schultern, vom Kopfhaar des Mannes tropfte Wasser, und er hatte seine Hände auf die Schultern zweier Männer gelegt und umschritt das Heilige Haus, und ich fragte: ,Wer ist das?‘ und sie sagten: ,Das ist Isa (Jesus), Sohn der Maryam (Maria)'“ (überlief. bei Buchari, IV, 649 in „Der Islam und Jesus“, A. v. Denffer, München 1995, S. 43ff)

Der Prophet erklärte einmal: „Wer bezeugt, dass kein Gott da ist außer Allah, Der keinen Teilhaber hat, und dass Muhammad Sein Diener und Gesandter ist, und dass Isa (Jesus) der Diener Allahs und Sein Gesandter und Sein Wort ist, das Er Maryam (Maria) entboten hat und von Seinem Geist, und (bezeugt), dass das Paradies wahr ist und das Höllenfeuer wahr ist, den lässt Allah ins Paradies eingehen um dessentwillen, was er (im Diesseits) getan hat.“ (Buchari).

Hat Muhammad (s) die gleiche Stellung im Islam wie Jesus (a.s) im Christentum?

Islam ist nicht eine Religion, die Muhammad (s.a.w)begründet hat. Islam (auf Arabisch heißt Islam etwa „Hingabe [zu Gott]“) ist die Lebensweise, die alle Gesandten und Propheten Gottes samt Jesus (a.s.) gepredigt und gelebt haben und somit die ewige Urreligion. Aus diesem Grund ist Muhammad (s.a.w) der Verkünder des „Islam“ in seiner endgültigen Form und er ist der abschließende Gesandte Allahs.

Muslime lieben Muhammad (s.a.w), weil er der Gesandte Gottes ist, folgen ihm, weil er ein Leben in völliger Gottergebenheit verbracht hat und verehren ihn, weil er der auserwählte Prophet ist. Aber sie erhöhen ihn nicht auf die Stufe Gottes und betrachten ihn nicht als einen Mittler zwischen Gott und den Menschen. Denn der Prophet (s.a.w) sagte selbst zu seinen Gefährten: „Erhöht mich nicht wie die Christen Jesus erhöht haben. Ich bin der Knecht Allahs. Sagt: „Er ist der Diener und Gesandte Allahs“ (Ahmad, Bd. I, S.24).

„und weil sie sagten: „Wir haben Gottes Gesandten, Jesus Christus, den Sohn Marias, getötet.“ Die Wahrheit ist, daß sie ihn weder getötet noch gekreuzigt haben, sondern es war ein anderer, den sie für Jesus hielten. Sie sind über ihn im Zweifel, und ihre Ansichten gehen auseinander. Sie wissen darüber nichts, sondern gehen ausgeklügelten Vermutungen nach. Sie haben ihn gewiß nicht getötet.“

Qur’an 4:157

weitere Enthüllungen über Jesus (a.s.) im Qur’an

2:87; 2:136; 2:253; 3:45; 3:46; 3:48; 3:49; 3:50; 3:52; 3:55; 3:59; 3:84; 4:157; 4:163; 4:171; 4:172; 5:17; 5:46; 5:72; 5:75; 5:78 ; 5:110 ; 5:112; 5:114; 5:116; 6:85; 9:30; 9:31; 19:19: 19:20; 19:21; 19:22; 19:27; 19:30; 19:31; 19:32; 19:33; 19:34; 19:88; 19:91; 19:92; 21:91; 23:50; 33:7; 42:13; 43:57; 43:61; 43:63; 57:27; 61:6 ; 61:14.

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